Kostenexplosion im Gebäudemanagement bald auch in Norderstedt!?
Mögliche 94,2 Millionen Euro für die Sanierung der P + R Anlage am Herold-Center? Wir haben uns dazu bereits öffentlich geäußert und die Höhe der eventuellen Ausgaben kritisiert.
Inzwischen fanden Gespräche mit der Verwaltung zu dem Sachstand und den Hintergründen statt. Dabei kam heraus, dass die Stadt Norderstedt in der Tat vertragliche Verpflichtungen hat, bauliche Mängel beseitigen zu müssen. Die Vertragslage ist recht komplex und derzeit erfolgt hierzu eine Prüfung.
Diese soll im November 2022 abgeschlossen sein. Dann liegen die Fakten ganz genau auf dem Tisch und die Verwaltung wird der Politik verschiedene Lösungsvorschläge unterbreiten. Dieses Thema wird uns also weiterhin beschäftigen. In welcher Höhe Sanierungskosten dann tatsächlich entstehen, werden wir nach der Prüfung wissen.
Aber wie konnte es soweit kommen? Einen generellen Hinweis liefert nun der aktuelle Kommunalbericht des Landesrechnungshofs in Schleswig-Holstein zum Gebäude- und Energiemanagement in den Kommunen vom 30.09.2022.
Hierin wird u.a. kritisiert, dass viele Städte, Gemeinden und Kommunen zu wenig Aufmerksamkeit in den Erhalt und die Instandhaltung ihrer Gebäude investieren. Zitat: „Spätere Sanierungen werden erheblich teurer als kontinuierliche Bauunterhaltung!“ Und weiter: „Hier werden Werte vernichtet und Kosten in die Zukunft verlagert. Das ist weder wirtschaftlich noch nachhaltig!“. Zitat Ende.
Diese zu geringe Aufmerksamkeit für den Gebäudeerhalt spiegelt sich nun zumindest in Teilen auch bei der P + R Anlage am Herold-Center wider. Dabei hat Politik und Verwaltung mit der Einführung der Gebäudepässe schon den richtigen Weg eingeschlagen. Allerdings vorerst nur für die 22 Schulen unserer Stadt mit ihren Gebäuden.
Das reicht natürlich bei Weitem nicht aus. Alle städtischen Gebäude müssen in ein funktionierendes und vorrausschauendes Gebäudemanagement integriert werden. Dazu ein weiteres Zitat aus dem Kommunalbericht des Landesrechnungshofs: „Die regelmäßige Unterhaltung kommunaler Gebäude dient der Aufrechterhaltung deren Funktionsfähigkeit und dem Werterhalt kommunalen Vermögens.“
Die Fehler der Vergangenheit in diesem Bereich müssen nun schnellstmöglich aufgearbeitet werden. Es bedarf dafür ausreichend finanzieller Mittel und ausreichend Stellen um den Bauunterhalt auf Dauer zu gewährleisten. Außerdem bedarf es im Bereich Bauunterhaltung dringend eines Paradigmenwechsels. Dies sieht übrigens auch der Landesrechnungshof so.
Wir FREIE WÄHLER setzten uns deshalb weiterhin dafür ein, zusammen mit Verwaltung und Politik Norderstedt in diesem Bereich Fit für die Zukunft zu machen. Damit wir über solche Szenarien wie mit der P + R Anlagen bald nicht mehr reden müssen.
Angemerkt sei noch, dass viele der derzeitig Verantwortlichen zu Zeit die „Suppe auslöffeln“ müssen, die Ihnen vor Jahrzehnten eingebrockt wurde. Deshalb schauen wir FREIE WÄHLER noch vorne und sagen, lasst uns jetzt die Chance ergreifen, es dauerhaft und zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger besser zu machen!
TT